Die Bergung eines gekenterten Katamarans

Die Bergung eines gekenterten Katamarans

TAG 1

In den 15 Jahren unserer Tätigkeit auf See haben wir die unterschiedlichsten Havarien gesehen, aber dass ein Katamaran in Folge von Bora-Böen durchkentert, passiert eher selten. Viele Fragen werden,unbeantwortet bleiben. Die Antworten, die wir haben, sagen uns, dass es schwierig werden wird, den Kat aufzurichten. So ein Kat ist kein Spielzeug, das man mal eben, spielerisch, von kieloben treibend wieder aufrichten kann.
 
 
 
Die Bergung des sehr kostspieligen Objekts haben wir mit dem Abschleppen in seichteres Wasser begonnen. Der Mast war zwar gebrochen, aber ein Abschleppen in ganz seichtes Wasser war nicht möglich. Also begannen wir mit dem Bergen des Mastes unter Wasser.

TAG 2

Es gibt nicht viele Meister des Fachs Mastlegen und noch weniger von jenen, die die Arbeit auch unter Wasser fertigbringen. Einen solchen Spezialisten haben wir im Emergensea-Team in Split. Das ist unser Jure, der schon 25 Jahre mit Katamaranen zu tun hat. Der erste Tag verging in Vorbereitungen für die Demontage des gebrochenen Mastes.

 

 

TAG 3

Nach einem ganzen Tag anstrengender Arbeit unter Wasser war der gebrochene Mast geborgen und am Rumpf des Katamarans befestigt. Erst in den Abendstunden war alles für das Abschleppen am nächsten Morgen bereit.

 

 

Mit den ersten Sonnenstrahlen begann das Emergensea-Team das langwierige Abschleppen. Falls wir diese Schwimmkonstruktion auf 2 Knoten Geschwindigkeit bringen sollten, standen uns 15 Stunden Schleppfahr bevor. Ungefähr so lange hat es dann auch gedauert. Als der Mannschaft aus Versehen eine Tüte Chips ins Wasser fiel, gelang die Bergung nicht, weil der Schleppverband langsamer als die von der Strömung getragene Tüte unterwegs war!

 


Nach 15 Stunden fand das Abschleppen im Hafen Zadar-Gaženica sein Ende. Dort soll im Laufe des morgigen Tages mit Hilfe eines 70-t Krans an Land, eines ES-Schlauchbootes im Wasser und mit fachlicher Unterstützung von Damir Baf vom kroatischen MCS Marine Claims Service (einem der besten nautischen Sachverständigen und Vertreter von Pantaenius in Kroatien) das Heben und Drehen des Katamarans vollzogen werden.

Damir hatte einen besonderen Masterplan für das Positionieren der Traverse und das Verbinden der Hebegurte am Rumpf des Katamarans erstellt und koordinierte die Aktionen von Kran und Schlauchboot. Dieser entscheidende Teil der Arbeit wurde unter Damirs Leitung äußerst gründlich und gemäß Vorgaben des Herstellers durchgeführt.

 

TAG 4

Für diese Aktion benötigten wir noch einen erfahrenen Kranführer, mit dem wir schon 15 Jahre zusammenarbeiten. The Kalcina itself! Jeder Handgriff war durchdacht und musste sitzen, um jeglichem Bruch vorzubeugen.

 

 

 

Auf Grund von Fehlern beim Kranen sind schon etliche Katamarane auseinandergebrochen, sodass spezifisches Wissen über Katamarane und Erfahrung beim Kranen bzw. Bergen von großer Bedeutung sind. Die Angaben über die Fixpunkte am Katamaran zum Ansetzen der Hebegurte bekam Damir direkt vom Hersteller.

 

 

Von diesem Moment an lag alles in den Händen des geschickten Kranführers, des Emergensea-Teams und Damirs, der alle Aktionen koordinierte. Das ES Team besitzt schon viel Erfahrung aus ähnlichen Aktionen, jedoch gibt es immer neue Herausforderungen, die nur mit guter Vorbereitung, festen Absprachen und klarer Kommunikation ohne Rücksicht auf Zurufe aus der Menge zu meistern sind.

 

 

 

Nach dem kontrollierten Anheben des Bugs bis in die Senkrechte und dem allmählichen Abfließen des Wassers, konnte das ES Schlauchboot mit dem Ziehen beginnen. Nach Überschreiten der 90°-Position ging es wieder langsam hinunter auf das Wasser. Die Synchronisation der Teams war entscheidend!

 

 

Wenn man Michael Jordan in der NBA spielen sieht, scheint alles so einfach. Unseren Zaungästen mag die ganze Aktion auch einfach erschienen sein.

 

 

Im alles entscheidenden Augenblick verlief alles erfolgreich. Übrig bleibt noch sehr viel harte Arbeit gepaart mit Können und viel Geduld.

 

 

Man könnte meinen, die Arbeit ist hier zu Ende. Aber es bleibt noch das Abschleppen nach Biograd und danach das Entsalzen, Bergen und Retten, was zu retten ist...

 

 

Dieses Bild kann nur eins bedeuten: Der Erfolg bringt die beste Entspannung!
 
 

Ihr EmergenSea Team!

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